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De l'Autre Côté du Rhin - Auf der Anderen Rheinseite

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Alle reden vom Wetter, aber wir reden wie jeden Freitag darüber, was in den deutschen Medien über das Elsass und Frankreich steht! Was haben wir denn heute für ein Thema?

Kai Littmann Kai Littmann
Kai Littmann © Radio France - X. Zaepffel

Heute geht es ausnahmsweise einmal um Politik. Die Badische Zeitung berichtet über die Regional- und Departementswahlen, deren erster Wahlgang ja am Sonntag stattfindet. Und das ist eigentlich erstaunlich, denn diese so wichtigen Wahlen kommen in den deutschen Medien kaum vor, was hauptsächlich daran liegt, dass man in Deutschland weder die Bedeutung, noch das Format dieser Wahlen so richtig versteht.

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Und was schreibt die Badische Zeitung über diese Wahlen?

Der Titel dieses Artikels unserer hervorragenden Kollegin Bärbel Nückles lautet: „Das bürgerliche Lager spielt riskant“, und ihre Analyse ist sehr genau. Zum einen sagt sie, dass das Rassemblement National in der Stichwahl davon profitieren könnte, dass die Wähler von einem anderen Rechtsextremen, Florian Phillipot, der mit einer eigenen Liste antritt, aber wohl nicht in die Stichwahl kommen wird, zum Kandidaten des Rassemblement National Laurent Jacobelli umschwenken könnten und das dies den Ausschlag bei der Stichwahl am 27. Juni geben könnte.

Und was schreibt die Badische Zeitung zu den anderen Parteien?

Nun, die Zeitung wundert sich über die Kandidatur von Brigitte Klinkert, die genau im gleichen Wählerspektrum Stimmen jagt wie der aktuelle Amtsinhaber Jean Rottner. „Am Ende könnte sich Emmanuel Macron mit dieser Rechnung verzocken“, schreibt sie, denn die Kandidatur der Ministerin Brigitte Klinkert erfolgt auf ausdrücklichen Wunsch des Präsidenten, obwohl Klinkert nach allen Umfragen ein Wunder bräuchte, um diese Wahl zu gewinnen. Die linken Parteien und die Grünen werden nach ihrer Analyse und auch nach den Umfragen wohl keine entscheidende Rolle spielen, und diese doppelte Kandidatur der Konservativen, die sich gegenseitig die Stimmen wegnehmen werden, erstaunt sehr.

Aber die beiden konservativen Listen könnten theoretisch vor dem zweiten Wahlgang fusionieren und dann gemeinsam antreten, oder?

Tja, das haben beide Kandidaten, sowohl Brigitte Klinkert als auch Jean Rottner, bereits kategorisch ausgeschlossen, übrigens bei den Kollegen von Radio France Bleu Alsace. Und während sich die linken und die rechten Parteien und Kandidaten gegenseitig zerfleischen, profitiert im Grunde nur das rechtsextreme Rassemblement National. Im Übrigen finde genau das gleiche Szenario auch in anderen französischen Regionen statt, in die Präsident Macron ebenfalls Regierungsmitglieder als Kandidaten geschickt hat, und dort ist es nicht anders als in der Region Grand Est – überall dort, wo das Spitzenpersonal der aktuellen Regierung antritt, liegen die Rechtsextremen in den Umfragen vorne. Und das ist für den letzten großen Test vor dem Superwahljahr 2022, wenn die Franzosen sowohl den Präsidenten als auch das Parlament wählen, ziemlich bedenklich…

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